Welche Arten des Skifahrens gibt es?

Die Skiabfahrt oder Ski-Alpin

Ski-Alpin, auch Skiabfahrt genannt, ist zweifellos die beliebteste Art des Skifahrens im Freizeitsportbereich. Wenn jemand ganz allgemein über Skifahren spricht, meint er meist diese weitverbreitete Disziplin, die auf präparierten Pisten in den vielen Skigebieten dieser Welt betrieben wird. Die Abfahrten sind markiert und verfügen über Lifte oder Gondeln, sodass man bequem bis ganz nach oben befördert wird. Für das Alpin-Skifahren werden verschieden Ski-Typen verwendet. Klassische, lange Modelle, mit denen man oft mit hohem Tempo die Piste herabgleitet, sind sehr beliebt, aber auch die viel kürzeren Carving-Skis, die das Wedeln und Slalomfahren ein ganzes Stück einfacher machen. Bei Abfahrtskiern ist der Skischuh vorne und an der Verse durch die Bindung fest mit dem Ski verbunden, um so größtmögliche Stabilität und Kontrolle zu gewährleisten. In vielen dieser alpinen Skisportarten werden auch Wettkämpfe ausgetragen und die Rennen sind olympische Disziplinen.

Backcountry (off-piste) Skifahren

Backcountry Skifahren ist der moderne Name einer der wohl ältesten Arten des Skisports abseits der präparierten Pisten. Anhänger dieser Sportart sind ständig auf der Suche nach unberührten Abfahrten, bei denen sie im Tiefschnee ihre eigenen Spuren ziehen können. Ein wesentlicher Aspekt dieser Art des Skifahrens ist es, dass man sich seine Abfahrt selbst hart erarbeiten muss, da es meist keine Skilifte gibt. Die Höhenmeter, die man später herunterfahren will, muss man sich entweder mit abgeschnallten ‚Brettern‘ ersteigen, oder man verwendet Felle, die man auf dem Belag (der Unterseite) der Skier anbringt, wodurch diese die nötige Haftung beim Aufstieg im Schnee bekommen. Eine weitere, weitaus weniger anstrengende Möglichkeit ist es, sich mit dem Hubschrauber zur gewünschten Startposition fliegen zu lassen. Backcountry Skifahren ist wesentlich abenteuerlicher als die Skiabfahrt auf markierten Pisten, es ist allerdings auch wesentlich riskanter, deshalb ist eine gute Vorbereitung absolut essenziell. Hierzu zählt unter anderem ein Lawinenkurs sowie das Mitführen von Lawinenausrüstung, sodass du im Notfall deine Begleiter wiederfinden und selbst lokalisiert werden kannst. Auch solltest du genügend Verpflegung mitnehmen, Restaurants weitab der Piste sind meist Mangelware.

Ski-Touring oder Skitourengehen

Ski-Touring ähnelt dem Backcountry Skifahren sehr. Der Unterschied zu herkömmlichen Skiern ist jedoch, dass die Skibindung an der Ferse gelöst werden kann, der Skischuh ist dann nur noch an der Vorderseite mit dem Ski verbunden. Hierdurch wird der Aufstieg oder das Fahren auf flachem Gelände ähnlich wie bei Langlaufskiern stark vereinfacht. Die eigentliche Abfahrt stellt, verglichen mit dem Backcountry und dem Down-Hill, nur einen Teil dieser abwechslungsreichen Skisportart dar. Bei Skitouren werden oft sehr lange Abstände in hügeligen Regionen oder im Gebirge zurückgelegt, bei mehrtägigen Touren auch mit Übernachtungen in hierfür vorgesehenen Berghütten. Skitourenlaufen ist einer der tollsten Wege, winterliche Berglandschaften zu erkunden. Genau wie Backcountry Skifahren birgt es aber auch Gefahren – eine gute Vorbereitung und Vorsicht sind daher immer in Acht zu nehmen!

Skilanglauf

Skilanglauf wird normalerweise im flachen oder leicht hügligen Gelände betrieben. Dies bedeutet eine niedrigere Geschwindigkeit, aber auch eine höhere körperliche Anstrengung. Wie auch beim Skitourenlaufen sind die Schuhe bei Langlaufskiern nur an der Schuhspitze durch die Bindung am Ski befestigt. Hierdurch wird eine Bewegung ermöglicht, die dem Laufen sehr ähnlich ist. Daneben trägt ein guter Einsatz der Skistöcke wesentlich an einem zügigen Vorankommen bei. Eine alternative Technik beim Skilanglauf ist das sogenannte Skating, bei dem die Ski ähnlich wie beim Eislauf seitlich abgesetzt werden. Nordic Skiing oder Skilanglauf sind olympische Disziplinen und es gibt Rennen in verschiedenen Distanzen, auch ist es Teil des Biathlons.

Freestyle Skiing

Beim Freestyle Skifahren geht es nicht um Geschwindigkeit oder lange Distanzen, sondern vielmehr um akrobatisches Geschick. Es umfasst eine Vielzahl verschiedener, teils olympischer Disziplinen wie zum Beispiel die Halfpipe. Hierbei wird der Sportler an beiden Seiten der halben Röhre in die Luft geschleudert, wo er spektakuläre Tricks und Manöver ausführt. In der sogenannten Slopestyle-Disziplin bewältigt der Skifahrer einen mit Schanzen und Rails (Geländern) präparierten Parcours. Er wählt hierbei seine eigene Route, um so viel wie möglich Sprünge und Tricks zeigen zu können und zu kombinieren. Andere Arten des Freestyles sind Big Air, bei dem der Athlet durch eine Schanze weit in die Luft katapultiert wird, um waghalsige Stunts auszuführen oder das sogenannte ‚Moguls‘, das ist Buckelpistenfahren mit spektakulären Sprüngen. Freestyle ist nichts für Skianfänger und du benötigst hierfür spezielle Skier, mit denen du sowohl vorwärts als auch rückwärts fahren kannst.

Telemark Skifahren

Telemarken ist eine sehr alte Art des Skifahrens und hat seinen Ursprung im norwegischen Telemark. Bei den verwendeten gleichnamigen Skiern ist im Gegensatz zu normalen Abfahrtskiern lediglich die Spitze des Schuhs durch die Bindung am Ski fixiert. Beim Kurvenfahren schiebt der Fahrer den Hang-Ski, also den kurveninneren Ski nach hinten, er hebt die Ferse an und beugt sein Bein, bis er auf diesem Ski kniet. Diese Technik sieht spektakulär aus und macht irre Spaß, es kostet allerdings ein wenig Übung, um sie zu meistern. Zum Telemarken benötigst du spezielle Ski mit den oben genannten Skibindungen. Wenn du ein geübter Skifahrer bist und die Möglichkeit hast, solltest du es auf jeden Fall einmal ausprobieren.