Nazaré – die Surfhauptstadt Europas
Der wahrscheinlich berühmteste Surfort Europas ist Nazaré, an der Westküste Portugals gelegen. Die Stadt hat ihren Titel ‚Surfhauptstadt Europas‘ einer Unterwasserschlucht mit einer atemberaubenden Tiefe von 5.000 Metern zu danken. Durch dieses geomorphologische Phänomen können hier gigantische Wellen entstehen – die größten Wellen, die jemals geritten wurden. Im Winter, der Hochsaison zum Surfen an diesem Ort, erreichen die Wellen eine durchschnittliche Höhe von 15 Metern (50 ft.) und an Spitzentagen sogar 30 Meter (100 ft.). Es erübrigt sich beinahe zu erwähnen, dass diese Voraussetzungen nur Surfexperten und erfahrenen Draufgängern vorbehalten sind.
Supertubos, Peniche, Portugal
Ein weiterer, etwas besser zugänglicher Ort, nur circa 50 Kilometer südlich von Nazaré gelegen, ist Peniche. Das Fischerdorf dankt seine Bekanntheit dem sogenannten Supertubos, ein Beachbreak an der Südseite der Halbinsel. Wie der Name vermuten lässt, gibt es an dieser Küste oft steile, rollende Wellen oder Suptertubes, die über einer Sandbank brechen. Die Wellen hier sind schnelle, hohle Right-Handers, die regelmäßig bis zu 200 Meter lange Ritte ermöglichen und Supertubos zu einem sehr beliebten Surf-Spot unter Fortgeschrittenen und Surfprofis machen.
Hossegor, Frankreich
Das südfranzösische Hossegor ist für seine langen Sandstrände, starke Wellen und perfekte Barrels bekannt, die es zu einem beliebten Reiseziel für Surfer aus aller Welt machen. Hossegors Küste besteht aus einer Kombination aus Sandbänken und Unterwasser-Canyons. Dies schafft die idealen Voraussetzungen für schnelle und hohle Wellen, die in untiefem Wasser brechen. Die besten und weitaus größten Wellen gibt es in Hossegor in der Herbst- und Wintersaison – also vergiss nicht, einen guten Neoprenanzug einzupacken.
Mundaka, Spanien
Mundaka ist ein Ort im spanischen Baskenland an der Mündung des gleichnamigen Flusses. Durch genau diese Flussmündung werden weltweit einzigartige Lefthander-Wellen produziert. Die Wellen sind stark und schnell und vor allem bei fortgeschrittenen Surfern, die imstande sind, die Power zu bewältigen, sehr beliebt. Diese Wellenreiter werden oft mit Lefthand-Barrels mit einer Länge von bis zu 150 Metern belohnt. Mundaka ist aber auch bekannt für seine starken Strömungen und untiefe Sandbänke und daher für ungeübte Surfer nicht zu empfehlen.
Bundoran, Irland
Bundoran im Donegal Counte ist die Surfhauptstadt Irlands und ein beliebtes Ziel für Surfer aus allen Himmelsrichtungen. Der bekannteste Surf-Spot hier ist ‚The Peak‘, ein Reefbreak mit kraftvollen und schnellen Wellen für erfahrene Surfer. In unmittelbarer Nähe sind auch weitere Surf-Locations für Surfer aller Niveaus zu finden, wie zum Beispiel Tullan Strand, Rossnowlagh Beach oder Mullaghmore.
Thurso East, Schottland
Ganz im Norden Schottlands liegt die Stadt Thurso, die den weltberühmten Surf-Spot Thurso East beheimatet. Der Ort ist bekannt für seine starken, hohlen Wellen, die über ein Felsenriff brechen. Die sehr schnellen Righthander-Barrels ermöglichen Ritte von bis zu 300 Metern. Die niedrigen Wassertemperaturen, oft unvorhersehbare Bedingungen sowie die schnellen, kraftvollen Wellen machen diesen Surf-Spot zu einer Herausforderung, die nur geübten Surfern vorbehalten ist.
Porthleven, England
Porthleven liegt an der Südwestküste des englischen Cornwalls und ist ein beliebter Surf-Spot mit langen, gleichmäßigen Righthander-Wellen, die bis zu 200 Meter lange Ritter ermöglichen. Die Wellen brechen über ein Riff und erzeugen oft eine sehr große Brandung, sie sind vor allem bei fortgeschrittenen Surfern außerordentlich beliebt. Man findet hier aber auch weniger schwierige Abschnitte, sodass auch Surfanfänger in Porthleven voll zu ihrem Recht kommen.
Ribeira d’Ilhas, Portugal
Ribeira d'Ilhas liegt in der Nähe der Stadt Ericeira an der Westküste Portugals. Seine konsistenten, fürs Surfen ideale Wellen bescheren geübten Surfern Ritte von bis zu 200 Metern. Man findet hier lange Righthander-Breaks, geeignet für Sportler aller Niveaus mit sanften Sektionen für Surfanfänger und schnellen, hohlen Wellen für geübte Wellenreiter.
El Quemao, Lanzarote, Spanien
Die Wellen in El Quemao sind schnelle und starke Righthander-Barrels, die über ein flaches Riff auslaufen. Sie zählen zu den kraftvollsten Wellen Europas und das nahe Riff birgt zusätzliche Gefahren. Daher ist dieser Surf-Spot ausschließlich gutgeübten Surfern vorbehalten, die ihre Fähigkeiten hier unter Beweis stellen können.
The Bubble, Fuerteventura, Spanien
Auf Fuerteventura, einer der anderen Kanarischen Inseln, liegt The Bubble. Die dortigen Bedingungen fürs Surfen sind mit El Quemao vergleichbar: Lange Righthander-Wellen, die über ein untiefes Riff brechen. Der Name Bubble, den der Surf-Spot trägt, beschreibt übrigens die blasenartige Form, die die Wellen bilden, wenn sie über dem Riff brechen. Die Wellen hier sind etwas weniger kraftvoll als in El Quemao, Ritte mit einer Länge von 200 Metern sind aber auch hier keine Seltenheit. The Bubble ist eine tolle Location für sowohl geübte als auch für Surfer mittleren Niveaus.
Fazit
Europa bietet fantastische Surf-Spots und viele von ihnen zählen zu den besten der Welt. Wenn du diese anspruchsvollen Surf-Locations besuchst, solltest du auch als guter und routinierter Surfer die Risiken immer im Auge behalten. Sieh dir vor jedem Surfabenteuer die Bedingungen und Vorhersagen gut an und frage Einheimische nach den spezifischen Tücken der Location. Und jetzt schnapp dir dein Board und deinen Neoprenanzug und genieße die Wellen!
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