Jack O’Neill – die frühen Jahre
Jack O’Neill wurde am 27. März 1923 in Denver geboren. Er wuchs in Südkalifornien auf, wo er Ende der 30er Jahre schon früh mit dem Bodysurfing begann. Für einige Zeit diente er bei den amerikanischen Streitkräften, arbeitete als Fischer und verkaufte Feuerlöscher. 1949 zog er nach San Francisco, um an der gleichnamigen State University zu studieren. Drei Jahre später eröffnete Jack einen kleinen Laden für Surf-Ausrüstung nahe Ocean Beach, den er „Surf Shop“ nannte. Es ist heute kaum vorzustellen, dass er es war, der diesen Begriff ins Leben gerufen hatte. Im Jahre 1959 zog Jack O’Neill in die kalifornische Stadt Santa Cruz, in der er in unmittelbarer Küstennähe für den Rest seines Lebens wohnte.
Jack O’Neills Wohnhaus in Santa Cruz
Jack O’Neill lebte in seinem inzwischen weltberühmten grünen Haus, direkt auf einer Klippe über dem Meer in Pleasure Point, einem Viertel von Santa Cruz. Diese Stelle ist als einer der besten Surf-Orte in der Umgebung bekannt und trägt mittlerweile seinen Namen, der „O’Neill Spot“. Um den weltberühmten ehemaligen Bewohner zu ehren, feiern die Einwohner des Pleasure Point einmal im Jahr den sogenannten „Jack O’Neil Day“.
Ist Jack O’Neill der Erfinder des Neoprenanzugs?
Jack O’Neill wird oft als der Erfinder des Wetsuits oder Neoprenanzugs bezeichnet, in Wirklichkeit haben allerdings mehrere Personen zur Entwicklung dieses Kleidungsstückes beigetragen. Wie auch andere Surfer in dieser Zeit war Jack auf der Suche nach Möglichkeiten, um länger in kaltem Wasser verbleiben zu können. Hierfür experimentierte er mit ölgetränkten Pullovern, gummibeschichteter Unterwäsche sowie Anzügen aus PVC-Schaum. In diesem Sinne war er wohl einer der Ersten, der an wärmedämmender Surfbekleidung arbeitete. Mit großem Interesse verfolgte er die erfolgreichen Experimente, die der Physiker Hugh Bradner in den 50er Jahren an der Universität von Berkely durchführte und die zu dem Material führten, das Jack O’Neill später für seine Surfanzüge verwenden sollte – dem Neopren. Das Material erwies sich als perfekte Basis für seine Zwecke, es war elastisch, leicht und gut isolierend. Jack O’Neill wurde zu einem Pionier, der wohl als erster Neoprenanzüge im großen Stil herstellte und verkaufte und ihnen somit zu weltweiter Popularität verhalf. Daneben war er für die Entwicklung eines Nylon-Jersey-Futters verantwortlich, wodurch das Neopren angenehmer auf der Haut zu tragen war und introduzierte er den ersten sogenannten „Fullsuit“. O’Neills Slogan „It’s always summer on the inside“ wurde ebenso weltberühmt wie die Marke, die seinen Namen trug und noch immer der weltweit bekannteste Hersteller von Neoprenanzügen ist.
Jack O’Neill – der Unfall mit seinem Auge
1971 verlor Jack bei einem tragischen Surfunfall sein linkes Auge und trug seitdem eine Augenklappe. Diese wurde zusammen mit seinem mächtigen grauen Bart zu seinem Markenzeichen und gab ihm seinen ikonischen Piratenlook. Das T-Shirt, auf dem sein unverwechselbares Antlitz verewigt ist, ist noch immer unglaublich populär.
O’Neill Sea Odyssey
Jack war nicht nur Gründer eines weltweit erfolgreichen Unternehmens und leistete einen enormen Beitrag für den Surfsport, er war auch ein fantastischer Segler und Ballonfahrer. Dennoch betrachtete er die O’Neill Sea Odyssey selbst als sein größtes Vermächtnis. Die Sea Odyssey ist ein Bildungsprogramm, dass Kindern die See näherbringen soll. So lernen sie über das Ökosystem Meer und werden ermutigt, aktiv am Schutz und der Erhaltung der Meere beizutragen. Jack O’Neill erzählte einem Journalisten: „Der Ozean lebt und es ist an uns, dafür Sorge zu tragen. Ich habe keinen Zweifel darüber, dass die O’Neill Sea Odyssey das Beste ist, das ich jemals getan habe.“
Lebt Jack O’Neill noch?
Jack O’Neill weilt leider nicht mehr unter uns. Er ist 2017 im alter von 94 Jahren zu Hause eines natürlichen Todes verstorben.
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